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Freitag, 28. Oktober 2016

Abschleppen für Fortgeschrittene [Andorra Style]

Hola amigos,


[le week-end dernier, j'ai fait un trip à Andorra pour faire du shopping et pour faire des randonnées dans  les Pyrénées. Avec quatre de mes amis, ç'était très cool bien que ma voiture ait été embarquée à la fourrière.]

dieses Wochenende sollte im französischen Reisealltag für etwas Abwechslung sorgen: Neues Land (Andorra), neue Umgebung (Berge) und neue Mitreisende (Leon und Lisa waren mit an Bord). Und ohne Zweifel - dieses Ziel wurde erreicht bis übertroffen. Doch der Reihe nach....

Die Hauptstadt: Andorra la Vella

Die größte Stadt des Zwergstaates, knapp drei Stunden mit dem Auto von Toulouse entfernt, ist hauptsächlich als günstige Einkaufsmöglichkeit für Luxusgüter, Alkohol und Zigaretten bekannt. Nicht umsonst waren wir von einigen Mitstudenten und Mitbewohnern gebeten worden, doch bitte fünf Stangen Zigaretten und zwei Flaschen Wodka Poliakov mit heimzubringen.

So richtig stimmig wirkt Andorra la Vella nicht -  Shoppingzentren erscheinen vor der Bergkulisse eher deplatziert
Die langen Shoppingstraßen und Einkaufszentren von Andorra la Vella stehen in krassem Widerspruch zum Hochgebirgspanorama, das sich dahinter erstreckt. Das könnte in der Theorie spannend oder innovativ aussehen. In der Realität wirkt das Stadtbild deplatziert und lieblos; eine historisch gewachsene Altstadt gibt es nicht. So taugt der Ort zwar für eine eintägige Shoppingtour, für längere Aufenthalte jedoch gibt es jedoch definitiv spannendere Ziele.

Am ersten Abend abgeschleppt

Parkplätze in Andorra sind extrem rar gesät. Erst nach zwanzig Minuten fanden wir abends schließlich einen zwar etwas abgelegenen, aber vermeintlich kostenlosen Parkplatz. Nach dem Abendessen liefen wir entspannt in Richtung Hotel zurück, als sich auf einmal ein Abschleppwagen näherte, der ein deutsches Auto abschleppte...mein Auto. Kurzfristiger Schockmoment!

Proudly presenting: Mein teuerster Parkplatz aller Zeiten... rechts vorne die zugehörigen Souvenirs ;-)
Auf die Straße springend und mit einem Mix aus rudimentärem Spanisch und wilden Gesten konnte ich den Abschlepper zum Anhalten bringen. Der Passat wurde an einem Parkhaus abgeladen. Schnell wurde klar, was passiert war: Sonderlich legal war der Parkplatz wohl doch nicht gewesen, und der Müllwagen hatte nicht passieren können. Mit 120 Euro, zahlbar in bar, kam ich noch glimpflich davon - vor allem, da meine sensationellen Mitreisenden darauf bestanden, dass wir die Summe auf uns aufteilten. Danke dafür nochmal! :-)

So saß ich also nachts um halb zwölf im Verkehrsbüro von Andorra la Vella und füllte Formulare aus. Die Beamten waren glücklicherweise ausgesprochen freundlich und geduldig - ich wüsste nicht, ob ich zu derart später Stunde noch so gelassen meiner Arbeit nachgehen könnte. Insgesamt lässt sich die ganze Geschichte unter "Glück im Unglück" verbuchen: Wären wir dem Abschlepper nicht begegnet, wäre der Schock ob des leeren Parkplatzes am nächsten Tag groß gewesen, zusammen mit höheren Kosten und vermutlich stundenlangem Aufwand, um das Auto wieder aus einem offiziellen Verschlag loszueisen.

Ein bisschen Wandern: Rundgang in den Pyrenäen

So kamen wir am Sonntag doch noch zum Wandern, dem mäßigen Wetter und der Verkehrswache zum Trotz. Im kleinen Andorra sind Berge und die für den Tourismus überlebenswichtigen Skigebiete nie weiter als 20 Minuten entfernt; mit dem Auto erreicht man schnell Orte um die 2500 Höhenmeter. 

Micheala, Lisa, Leon, Melie und ich: Das Expeditionsteam, hier noch ohne Sauerstoffmasken im Basislager.

Ich war überrascht, wie massiv die Gebirgszüge der Pyrenäen ausfallen, die sich hinter den Alpen nicht verstecken müssen. Große Teile sind durch Straßen und Skilifte erschlossen, doch gibt es auch ansprechende Wanderwege: Wir drehten eine kleine Runde zu den Llacs de Tristaina, die mit steilen Anstiegen, tollen Bergpanoramen und dem Anblick der schön gelegenen Bergseen einen wunderbaren Kontrast zu den bisherigen Aktivitäten im Auslandssemester darstellte. 

Hochgebirge auf über 2500 m und im Winter viel Skitourismus: Die östlichen Pyrenäen.
Verrückt, wie vielseitig die Eindrücke und Erlebnisse der letzten Monate waren! Ein weiteres fantastisches Wochenende ist damit vorüber - und das nächste verspricht ebenfalls großartig zu werden: Meine Landsberger Clique kommt zu Besuch! 

Freitag, 8. November 2013

Rund um Chefchaouen

Salem aleikum!


Zurück in Casablanca und Zeit, über den Trip nach Chefchaouen Ende Oktober zu berichten.

Abendliche Gassen Chefchaouens haben etwas Malerisches...

Chefchaouen wird allerorten als schönster und beschaulichster Fleck Marokkos angepriesen. Das hat seinen Grund: Der kleine Ort liegt eine sechseinhalbstündige Busfahrt nördlich von Casablanca mitten im Gebirge und liegt fernab von den Touristenhorden Marrakechs, der Hektik Casas und der Pauschaltourismus-Maschinerie Agadirs. 

Über Stock und Stein ;-)

Stattdessen findet der Besucher ein zunächst simples und "normales" Stadtbild vor, das seinen Charme aber vor allem in der Altstadt rasch Stück für Stück entfaltet. Die bekannten weiß-blauen Farben, weinüberwucherte Gässchen mit Verkaufsständen, die freundlichen Einwohner und der lebendige und doch entspannte Platz in der Mitte der Stadt - das ist also das berühmte Chefchaouen. Nicht zu vergessen natürlich das gefällige Bergpanorama. 

Eiskalter Badespaß!

Schade nur, dass zum tieferen Eintauchen und genießen kaum Zeit bleibt, unsere Marokkaner haben die Organisation etwas verplant und so bleiben effektiv nur zwei Abende im Ort. Sei's drum! Dafür gabs endlich mal eine ausgedehnte Wanderung inklusive Baden im Gebirgsback - eine erfrischende Abwechslung im heißen Marokko!


Samstag, 26. Oktober 2013

Unsere Wüstentour - Yallah, yallah!


Servus! (Hach, das fühlt sich so vertraut an :-D nach den tausend Salams und Saluts...),


Entgegen landläufiger Klischees besteht Marokko eben nicht nur aus Wüste, Sanddünen und kamelreitenden Beduinen. Das pulsierende Leben und die wirtschaftliche Entwicklung spielt sich in den größeren Städten an der Küste oder zumindest im wüstenfernen Gebiet ab. Und doch zählt die Sahara-Region natürlich zu den Höhepunkten auf einer Tour durch Marokko. Also ab in die Wüste!

Auf dem Weg in die Wüstenregion geht's durch den Mittleren Atlas: Beeindruckende Landschaften!

Zum einen ging es erst einmal lange durch den Mittleren Atlas, der mit seinen ausgeprägten Konturen sehr beeindruckend ist. Wir besichtigten die alte Kasbah Ait Benhaddou, die schon als Kulisse für etliche Filme diente. Gerade erst gesehen: "Body of Lies" mit Leonardo di Caprio.

Kasbah Ait Benhaddou - Dank optischer Vorzüge als Filmkulisse äußerst beliebt.

Am nächsten Tag gabs eine Oasenbesichtigung (schon verrückt, wie grün ein solches Tal inmitten karger Felslandschaft ist) in Tinherir. Dort besuchten wir auch eine Berberfamilie, die Teppiche von Hand herstellt. Und prompt konnte ich einem mit 2 x 1,5 m ziemlich großem Exemplar nicht widerstehen: Es wurde als "Hauptsouvenir" gekauft und besteht zu 70% aus Kamel und 30% aus Kaktus. Einziger Haken noch: Der Teppich stinkt noch nach einer ganzen Kamelhorde, aber das bessert sich durch in der Sonne oder Kälte aufhängen schon ;-)

Oasen können ganz schön groß sein....
Die lange Busfahrt gen Sahara entwickelte sich für mich zur Geduldsprobe: Wo waren denn die ganzen Dünen? Statt Sand nur Felsformationen, Geröll, Staub...auch hier musste ich mich wieder von einem Vorurteil lösen:
"Hierzu solltest Du aber wissen, dass höchstens 32 % der Sahara aus Sandwüste besteht. Die Sandwüste ("Erg") genannt) ist nur für TEILE der Sahara typisch. Weiter verbreitet sind andere Wüstentypen: Hamada (Felswüste) und Sserir (Kieswüste)."  Quelle: gutefrage.net


Schlussendlich erreichten wir dann aber doch Merzouga, und damit unseren Kamelritt (genaugenommen Dromedarritt) in der Abenddämmerung mit anschließender Übernachtung in der Wüste und Rückkehr im Sonnenaufgang. Wunderschön!

Unsere Karawane.
 Gerade die Lichteffekte und Farben üben auf mich eine besondere Faszination aus. Nachts sind die Sterne sehr klar zu sehen. Und ach ja: Dromedare sind die mit einem Höcker und reiten sich wie erwartet ziemlich unbequem - aber es sind irgendwie wirklich liebenswürdige Geschöpfe.
         
Sonnenuntergang.